Die Arbeiten des Kölner Künstlers R. J. Kirsch thematisieren das Aufeinandertreffen von künstlerischer Praxis und moderner Technik. Ausgehend von der Auseinandersetzung um das Verhältnis von Malerei und Medien und der Diskussion technischen Fortschritts überhaupt befasst sich Kirsch in seinen Ölskizzen zur Havarie von Fahrzeugen mit der malerischen Erfassung kinetischer Verformung, studiert er die Wucht ihrer Deformation.
Zur "Kinetik" in den Arbeiten von R.J.Kirsch
Um es gleich vorwegzunehmen, Rolf Kirsch ist kein Kinetiker in einem herkömmlichen Sinne, seine Arbeiten keine beweglichen Skulpturen wie man sie typischerweise erwartet. Als Maler und konzeptioneller Künstler beschäftigt er sich allerdings ausgiebig mit der Bewegung von Dingen, besser mit dem Wechselspiel von Stillstand und Bewegung und kreist dieses Verhältnis mit seinen Arbeiten von verschiedenen Seiten systematisch ein. Und hierbei sind es nicht nur die tatsächlich physischen Bewegungen sondern auch die Kinetik des Virtuellen, die den Maler interessiert. Dabei entstehen malerische ebenso wie auch filmische Arbeiten, die sich gegenseitig durchdringen.
Kirsch konzentriert sich hierbei schon früh auf die Bewegung von Fahrzeugen. Doch ist es weniger die Beschleunigung, die zum Ausgangspunkt seiner Auseinandersetzung wird, vielmehr beschäftigt ihn deren abrupte Beendigung, der Stillstand, die Störung von Funktionsabläufen. Folgerichtig beginnt er seinen Diskurs mit der Inszenierung von Störungen, die er anhand von fiktiven Blaupausen (blueprints), technischen Konstruktionsplänen durchspielt, um sich im Folgenden in der Serie RHYTHMUS DER STATISTIK der Phänomenologie des Verkehrsunfalls zu widmen. Kirschs Arbeiten pendeln so zwischen Stillstand und Bewegung und thematisieren das Aufeinandertreffen von künstlerischer Praxis mit moderner Technik. Exemplarisch wird hierbei das Verhältnis von Malerei und Medien ausgelotet.
Eröffnung: Freitag, 24. April 2015, 20:00 Uhr
Kurator: Dietmar Gross, Vorsitzender dese KEM
Einführung: Angelika Wende